Dorfchronik

Sekitsch ist bis 1944 ein rein deutscher Ort in der Batschka (heute Serbien) gewesen, der 1786 von Kaiser Josef II. mit protestantischen deutschen Kolonisten besiedelt und gegründet wurde.

Feketitsch ist eine 1785 mit und von Ungarn gegründete Gemeinde. Die ersten Deutschen sind 1805 nach Feketitsch gezogen. Die ersten Sekitscher übersiedelten nach Feketitsch ab dem Jahr 1820.
 

1786

Zum Zeitpunkt der Ansiedlung hat Sekitsch 5 Gassen: Unterreihe, Zweitreihe, Hauptgasse, Schwabengasse und Oberreihe
Eröffnung des „alten Friedhofs“ - bis 1862 einziger Friedhof von Sekitsch
Deutsch ist Amtssprache bis 1830

27.10.1786

Erste Eintragung im Taufbuch

1788

Beginn der Führung Sekitscher Matrikelbücher

18.05.1796

Erstes authentisches Namensverzeichnis der Sekitscher Hausbesitzer
(215  Häuser und 1 leere Hofstelle)

1798

Erste Sekitscher Schule mit 170 Schüler

1817

Einweihung der Kirche

1822

Sekitsch hat 1751 Einwohner, davon sind 1624 evangelisch,71 reformiert, 51 katholisch und 5 jüdisch

1826

Für Sekitsch sind 2 Namen gebräuchlich: Szeghegy und Szikity                               

1830

Beginn Bebauung „Gässel“
Latein wird bis 1842 Amtssprache

1834

Grabung eines Roßbrunnens an den „kleinen Wiesen“

1836

Abschaffung der Prügelstrafe beim Robott (10.Gesetzesartikel §2)

1840

Beginn Bebauung „Weingärten“

1841

Großer Brunnen wird im „Thal“ gegraben
Jahrhundertwein wird erzeugt

1842

Eröffnung der Straße Szeghegy – Hegyes

1849

Erster Dachziegelofen

1850

Erste amtliche Volkszählung. Sekitsch hat 377 Häuser und 2825 Einwohner
Deutsch ist Amtssprache bis 1862

1852

Erste Steuern werden erhoben, das waren Grund-Kopf- und Haussteuer

1854

Beginn Bebauung „Jerusalem“

1856

Grabung eines Viehbrunnens

1857

Beginn der Führung der Grundbuchblätter

1860

Grundbuch rechtskräftig

1861

Beginn Bebauung der Ortsteile „Jarek“, „Thal“, „Froschgasse“ und „Spitz“

1861

Anlegung des Hegyescher Friedhofs

1862

Ungarisch wird Amtssprache bis 1918

1870

Sekitsch hat 468 Häuser und 3377 Einwohner

1870

Beginn Bebauung „Kulaergasse“

1871

Entstehung der Sekte „Nazarener“

1878

Der Leitergässler-Friedhof (neuester Friedhof) wird eingefriedet

1879

Beginn Bebauung „Affengasse“

1883

Eröffnung des gemeinsamen Bahnhofs in Hegyesch

1885

Sekitsch hat 668 Häuser und 4485 Einwohner

1887

Errichtung eines Gedenksteins zur Erinnerung an die Schlacht von Szeghegy

1895

Zweiter Gedenkstein zur Erinnerung an die Schlacht von Szeghegy

1898

Erste Saisonarbeiter gehen nach Deutschland

1900

Volkszählung, es gibt 918 Häuser für 4936 Einwohner

1910

Lukas Kinkel eröffnet das erste Kino

1912

Bau der Methodistenkirche  in der Hauptgasse

1912

Angliederung eines Elektrizitätswerkes an die Hunsinger-Mühle

27.07.1936

Das Olympische Feuer erreicht Sekitsch. Es wurde jeweils einen Kilometer weit von Philipp März, Hans Karbiner und Paul Ohlicher getragen

1938

Die „Spitz“ wird zur Schottergasse ausgebaut

1939

Gründung der Hanfbaugenossenschaft

01.04.1941

Franz Glöckner, Ludwig Niedan und Friedrich Weingärtner werden als Geiseln nach Sremski Karlovci gebracht

10.04.1941

ca. 200 zur jugoslawischen Armee eingezogenen Männer kommen zurück

13.04.1941

Ungarische Truppen rücken in Sekitsch ein

1941

Ungarisch wird Amtssprache bis 1944

April 1942

Erste Gruppe Sekitscher wird zur Waffen-SS eingezogen

ab 1942

Beginn der Kinderlandverschickung mit 60 Kindern

April 1943

80 Mädchen aus Hamburg kommen in Sekitsch an

Oktober 1943

40 Jungen aus Bremen und 60 aus Ostfriesland kommen in Sekitsch an
Zweite Gruppe Sekitscher wird zur Waffen-SS eingezogen

29.11.1943

Parteitag der Kommunisten beschließ die Enteignung und Vernichtung deutscher Minderheiten

1944

Eine Kindergruppe aus dem Gebiet Szatmar kommt zur Erholung.
Schüler aus Wien kommen mit der Kinderlandverschickung.

Juli 1944

Dritte Gruppe Sekitscher wird zur Waffen-SS eingezogen

8./9.10.1944

Ein Flüchtlingstreck mit ca. 80 Pferden und 500 Personen verlässt Sekitsch

18.10.1944

Einmarsch der Russen in Sekitsch

20.11.1944

Sekitsch wird offiziell zum Lager erklärt

25.11.1944

Tito-Partisanen verjagen Deutsche aus ihren Häusern. Die 14- bis 65-jährigen kommen nach B.Topola, später nach Subotica

1944

Es gibt 1341 Hausplätze, davon 1200 bebaut für ca. 4500 Einwohner
Bereits in die USA ausgewandert waren zu dieser Zeit schon 1100

1944/45

Demontage des E-Werkes und der Mühlen

01.01.1945

Verschleppung von 62 Männern und 135 Frauen vom Kulaer Bahnhof aus nach Toschkowka und Karbonit  zur Bergmannsarbeit. Am 20. 1. 45 erreicht der Transport Woroschilowgrad

Frühjahr 1945

Die restlichen Männer und Jungs kommen nach Semlin zum Ausbau der Bahnstrecke Schid-Vinkovci

01.10.1945

Das Lager Sekitsch hat 7000 Insassen

03.10.1945

Arbeitsunfähige kommen in die Vernichtungslager Gakowo und Kruschewlje

06.05.1946

Peter Max Wagners Hilfswerk wird in New York ins Vereinsregister eingetragen

1946

Der Ahnenfriedhof wird eingeebnet

seit 1948

Kirchweihfeste der Sekitscher Vertriebenen in Geislingen, Groß-Umstadt, Babenhausen, Lampertheim und Salzburg

03.11.1949

Heimkehr überlebender Russlandverschleppter

1950

Sekitscher Kirche wird abgerissen
gegenüber, auf den Grundstücken Weber und Tauss wird ein Kulturhaus gebaut 

1964

Peter Max Wagner, geb. am 04. 08. 1898 in   Sekitsch, Begründer und Präsident des Hilfswerkes in New York, wird durch die Errichtung des Pannonia-Brunnens in Kirchheim u. Teck geehrt

28.08.1966

Einweihung des „Haus der Südostdeutschen“  in Böchingen/Pfalz

05.09.1971

Einweihung  des Erweiterungsbaues am „Haus der Südostdeutschen“

14.09.1974

Gründung des Vereins zur Pflege
Donauschwäbischer Heimatkunde e.V. 

31.10.1975

Das Archiv des Hilfswerkes in New York verbrennt

05.11.1975

Satzung des Vereins entsteht

Dezember 1976

Erstes Erscheinen  des „Sekitscher Boten“

05.11.1977

Das Heimatbuches „Sekitsch – erlebte Heimat“ von Philipp Sandles erscheint

1978

Neuherausgabe des ersten Sekitscher Heimatbuches (1886) von  Johann Jauß

14.11.1981

„Bildband Sekitsch“ erscheint

03.02.1982

Peter Max Wagner - der Helfer der Donauschwaben – stirbt in Brooklyn

1982

Neuherausgabe des Feketitscher Heimatbuches von Dr. Viktor Pratscher

1985

Herausgabe des Buches „Die Donauschwaben“ von Jeanne J. Nebel, USA

August 1986

Fertigstellung des „Ortssippenbuches Sekitsch“ von Franz Glöckner

26. – 28.09.1986

200–Jahr–Feier von Sekitsch in Groß-Umstadt

1989

Das Buch "Mottersproch" von Philipp Sandles erscheint

2005

Einweihung des Gedenksteins auf dem Sekitscher Friedhof